Diese Medaille thematisiert Verstrickungen in Alltag, Fürsorge, Sinnlichkeit, Begehren und künstlerisches Schaffen. Die Vorderseite zeigt die Drei Grazien in einem Akt der Verschmelzung, wodurch ihre individuelle Identität aufgelöst und Unterscheidbarkeit aufgehoben wird. Grundlage ist das Verständnis des Selbst als ein von Fremdheit geprägtes „Ich“, das das Andere als inneren, unverzichtbaren Bestandteil begreift. Leben und Körper befinden sich in einem ständigen Wandel, der Formen schafft und vergehen lässt, wobei kreative und destruktive Prozesse ineinandergreifen. Die verwobenen Körper verweigern eine vermeintliche Ganzheit und verweisen auf Entwicklungen in Biotechnologie, Genetik und Reproduktionstechnologie, die Leben fragmentierbar machen. Die Rückseite zeigt die Namen der drei Grazien sowie einen eingravierten Kalenderausschnitt als Momentaufnahme alltäglichen Handelns.
This medal addresses entanglements in everyday life, care, sensuality, desire, and artistic creation. The front side depicts the Three Graces in an act of merging, dissolving their individual identities and blurring distinctions. This is based on an understanding of the self as an „I“ shaped by otherness, which sees the Other as an inherent, indispensable part of oneself. Life and the body are in constant flux, continuously forming and dissolving, where creative and destructive processes intertwine. The intertwined bodies reject a presumed wholeness, alluding to developments in biotechnology, genetics, and reproductive technology that render life fragmentable. The reverse side features the names of the Three Graces and an engraved calendar excerpt as a snapshot of everyday actions.