Die Idee der Gussformen ist für mich sowohl konzeptuelles Ausdrucksmittel als auch ästhetische Darstellungsform. Sie verweist auf die Transformation der ursprünglichen Objekte in eine neue, fremde Form und betont gleichzeitig die Bedeutung des Fragmentarischen und der Narrativen, die durch die Schnitte und Formen zum Ausdruck kommen. Künstliche "fremde" Elemente erleben bei ihrer Verwandlung in eine Negativform eine faszinierende Transformation. Plötzlich offenbart sich eine unerwartete Lebendigkeit, die sie zu etwas Körperlichem werden lässt. Dieses Phänomen erzeugt für mich ein fesselndes Spannungsfeld, das das Fremde zu einem integralen Bestandteil unserer Betrachtung und Perspektive macht. In den Gussformen treffen Ein- und Ausschluss aufeinander. Die Fülle entsteht durch die eingekapselte Form und die bedeutsame Leere, die in der Form zurückbleibt und ihrem Inneren Kontur verleiht. Die Gussformen sind sowohl Behältnis als auch Inhalt; sie stellen das Gegenteil ihres ursprünglichen Objekts dar, entzogen seiner Körperlichkeit und dennoch viszeral und gedanklich darin eingeschlossen. Eine Form wird zur Bedingung für die andere. Die in Serien präsentierten Schnitte anhand verschiedener Gussformen verweisen in ihrer ästhetischen Darstellungsform auf die Schönheit des Fragmentarischen. Gleichzeitig deuten sie die zerstörerische und kreative Kraft von Brüchen an. Diese Schnitte eröffnen einen Einblick in die Vielschichtigkeit der Formen, die nicht nur materielle Repräsentationen sind, sondern auch narrative Spuren von Transformation und Entstehung tragen.
The concept of molds serves as both a conceptual means of expression and an aesthetic form of representation in my work. They allude to the transformation of original objects into a new, foreign form while simultaneously emphasizing the importance of fragmentation and narratives, which are expressed through the cuts and shapes. Artificial "foreign" elements undergo a fascinating transformation when turned into a negative form. Suddenly, an unexpected vitality emerges, making them appear corporeal. This phenomenon creates a compelling tension, turning the foreign into an integral part of our perception and perspective. Within these molds, inclusion and exclusion intersect. The fullness is generated by the encapsulated form, while the significant void left within the mold gives contour to its interior. These molds are both container and content; they represent the opposite of their original objects, stripped of their physicality and yet viscerally and intellectually encapsulated within. One form becomes the condition for the other. The series of cuts presented through various molds highlight the beauty of fragmentation in their aesthetic representation. At the same time, they hint at the destructive and creative forces of rupture. These cuts offer insights into the multilayered nature of forms, which are not only material representations but also carry narrative traces of transformation and creation.